Rückenschmerzen: Ursachen, Symptome und was du selbst tun kannst
Fast jeder kennt sie – und viele arrangieren sich mit ihnen: Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden in Deutschland. Rund 85 Prozent der Menschen sind mindestens einmal im Leben betroffen, bei einigen werden die Schmerzen chronisch.

Fast jeder kennt sie – und viele arrangieren sich mit ihnen: Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden in Deutschland. Rund 85 Prozent der Menschen sind mindestens einmal im Leben betroffen, bei einigen werden die Schmerzen chronisch.
Die gute Nachricht: Du kannst selbst viel tun, um Rückenschmerzen zu lindern oder ihnen gezielt vorzubeugen. Und das oft einfacher, als du denkst.
In diesem Artikel erfährst du:
· Wie sich Rückenschmerzen unterscheiden
· Wie sie entstehen
· Welche Symptome typisch sind
· Was du gegen Rückenschmerzen tun kannst
Welche Arten von Rückenschmerzen gibt es – und wie entstehen sie?
Unterschied zwischen akut, subakut und chronisch
Rückenschmerzen lassen sich nach ihrer Dauer in drei Verlaufsformen einteilen:
- Akut: Schmerzen, die nicht länger als sechs Wochen andauern
- Subakut: Beschwerden, die sich über sechs bis zwölf Wochen ziehen
- Chronisch: Rückenschmerzen, die seit mehr als zwölf Wochen bestehen oder regelmäßig wiederkehren
Akute Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen harmlos und gut behandelbar. Sie klingen oft von selbst wieder ab. Subakute und chronische Beschwerden hingegen haben häufig tiefere körperliche oder psychische Ursachen und sollten ärztlich untersucht und gezielt behandelt werden.
Häufige Auslöser und Schmerzregionen
Etwa 85 Prozent aller Rückenschmerzen gelten als unspezifisch. Das bedeutet: Es lässt sich keine konkrete strukturelle Ursache wie ein Bandscheibenvorfall, eine Entzündung oder ein Wirbelbruch feststellen. Stattdessen entstehen die Beschwerden durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren – etwa Bewegungsmangel, einseitige Belastungen, muskuläre Dysbalancen, Stress oder auch psychische Anspannung. Genau deshalb ist es so wichtig, Rückenschmerzen ganzheitlich zu betrachten und nicht nur nach „orthopädischen Befunden“ zu suchen.
In der Praxis unterscheidet man grob zwischen oberen und unteren Rückenschmerzen, je nachdem, wo die Beschwerden auftreten:
- Obere Rückenschmerzen betreffen in der Regel den Bereich zwischen den Schulterblättern und dem Nacken. Häufige Auslöser sind eine schlechte Haltung am Schreibtisch, langes Sitzen ohne Ausgleich oder emotionale Belastungen, die sich in Form von muskulären Verspannungen bemerkbar machen. Auch der sogenannte "Handynacken" – die nach vorn geneigte Kopfhaltung beim Blick aufs Smartphone – spielt hier eine zunehmende Rolle.
- Untere Rückenschmerzen konzentrieren sich auf die Lendenwirbelsäule (LWS) und zählen zu den häufigsten Schmerzformen überhaupt. Sie entstehen oft durch eine schwache Rumpfmuskulatur, falsche Hebetechniken, Überlastung oder Bewegungsmangel. Weil dieser Bereich unser Körpergewicht trägt und stark beansprucht wird, ist eine stabile, funktionierende Rumpfmuskulatur besonders wichtig, um Beschwerden vorzubeugen.
So verbreitet sind Rückenschmerzen wirklich
Rückenschmerzen sind weit mehr als ein gelegentliches Ziehen im Rücken. Sie gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen weltweit. In Deutschland gibt mehr als 61 % der Bevölkerung an, im vergangenen Jahr Rückenschmerzen gehabt zu haben. Noch eindrucksvoller: Rund 85 % der Menschen erleben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Rückenschmerzen. In Deutschland zählen sie außerdem zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen und Frühverrentung.
Besonders betroffen sind Menschen mit überwiegend sitzender Tätigkeit, körperlich einseitiger Belastung oder dauerhaftem Stress. Aber auch zunehmend jüngere Altersgruppen kämpfen mit Rückenschmerzen. Laut Studien klagen zwischen 45 % und 75 % der 10- bis 19-Jährigen über wiederkehrende Beschwerden – ein klarer Hinweis darauf, dass Rückengesundheit Menschen aller Altersgruppen betrifft.
Typische Symptome bei Rückenschmerzen
Rückenschmerzen äußern sich nicht immer gleich. Sie können plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln, dumpf oder stechend sein, lokal begrenzt oder ausstrahlend. Oft wechseln sich Schmerzphasen mit beschwerdefreien Tagen ab – insbesondere bei unspezifischen Rückenschmerzen.
Lokale und ausstrahlende Schmerzen
Typisch für lokale Rückenschmerzen sind Beschwerden entlang der Wirbelsäule. Je nach betroffener Region treten sie im Nacken (Halswirbelsäule), im Bereich zwischen den Schulterblättern (Brustwirbelsäule) oder im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule) auf. Die Schmerzqualität kann dabei ganz unterschiedlich sein: Manche Menschen empfinden eher ein ziehendes oder dumpfes Druckgefühl, andere berichten von einseitigen, punktuellen Schmerzen oder einem großflächigen Verspannungsgefühl, das sich über den gesamten Rücken zieht.
In manchen Fällen strahlen die Schmerzen auch in andere Körperregionen aus, etwa in Gesäß, Hüfte oder sogar bis ins Bein. Das kann auf eine Nervenreizung hinweisen, wie sie zum Beispiel beim Ischias-Syndrom vorkommt. Ausstrahlende Schmerzen sind auch bei einem Bandscheibenvorfall üblich. Häufig treten zusätzlich Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche auf. Bei solchen Anzeichen solltest du dringend ärztlichen Rat einholen, um schwerwiegende Ursachen auszuschließen.
Bewegungseinschränkungen und Alltagsprobleme
Rückenschmerzen wirken sich oft direkt auf ganz alltägliche Bewegungsabläufe aus. Bücken, Heben, Drehen oder längeres Sitzen kann plötzlich schwerfallen oder unangenehm schmerzen. Auch die Körperhaltung verändert sich häufig unbewusst. Viele Betroffene nehmen sogenannte Schonhaltungen ein, um bestimmte Bewegungen zu vermeiden oder Schmerzen zu umgehen.
Was kurzfristig entlastend wirkt, kann langfristig negative Folgen haben. Der Körper gerät aus dem Gleichgewicht, muskuläre Dysbalancen verschärfen sich, und neue Verspannungen entstehen. Die Beschwerden verlagern sich oder breiten sich sogar aus.
Häufig berichten Betroffene von:
- eingeschränkter Beweglichkeit beim Aufstehen oder Umdrehen
- Problemen beim längeren Sitzen, Stehen oder Gehen
- einem allgemeinen Gefühl von Instabilität oder Steifheit im Rumpf
Aus Angst vor weiteren Schmerzen vermeiden daraufhin viele Menschen körperliche Aktivität. Doch genau dieses Vermeidungsverhalten schwächt den Rücken zusätzlich. Wer sich zu wenig bewegt, riskiert, dass wichtige Stützmuskeln abbauen, die Wirbelsäule unbeweglicher wird und sich Verspannungen weiter verfestigen. Bewegung wirkt dem gezielt entgegen: Sie fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur, regt den Stoffwechsel im Gewebe an und hilft dem Nervensystem, Schmerzreize besser zu regulieren. Regelmäßige Aktivität ist daher einer der wirksamsten Wege, um akute Beschwerden zu lindern und dauerhaft schmerzfreier zu leben.
Wann du ärztlichen Rat einholen solltest
In den meisten Fällen sind Rückenschmerzen harmlos und verschwinden innerhalb weniger Tage oder Wochen. Es gibt jedoch Warnzeichen, bei denen du unbedingt ärztlichen Rat einholen solltest:
- starke oder zunehmende Schmerzen ohne erkennbare Ursache
- Rückenschmerzen nach einem Unfall oder Sturz
- ausstrahlende Schmerzen in beide Beine, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen
- Probleme mit Blase oder Darm (z.B. Inkontinenz)
- unerklärlicher Gewichtsverlust oder Fieber
- Rückenschmerzen bei Menschen unter 20 oder über 55 Jahren mit zusätzlichen Risikofaktoren
Diese Anzeichen können auf eine ernsthafte Ursache hinweisen, die sich ein Arzt genauer anschauen sollte.
Was du selbst gegen Rückenschmerzen tun kannst
Rückenschmerzen sind belastend – doch du bist ihnen nicht hilflos ausgeliefert. In vielen Fällen kannst du aktiv etwas tun, um akute Beschwerden zu lindern und vor allem, um erneuten Problemen vorzubeugen. Der wichtigste Schlüssel: regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen.
Bewegung und gezieltes Training
Ein starker Rücken braucht Muskeln – und zwar nicht erst, wenn es schon weh tut. Gerade präventives Training ist besonders wirkungsvoll, um Rückenschmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen. Studien zeigen, dass gezielte Bewegung langfristig deutlich effektiver ist als reine Schonung oder kurzfristige Schmerzmittel.
Besonders hilfreich sind Übungen, die die Rumpfmuskulatur kräftigen, die Wirbelsäule mobilisieren und die Bewegungsqualität im Alltag verbessern. Dabei kommt es weniger auf einzelne Muskelgruppen an, sondern auf ein gutes Zusammenspiel. Ein ganzheitliches Ganzkörpertraining ist dafür die beste Wahl.
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Körperhaltung, Mobilisation und Alltagstipps
Aber auch abseits des Trainings kannst du viel für deine Rückengesundheit tun. Oft entstehen Beschwerden durch dauerhafte Fehlhaltungen und Inaktivität. Diese Tipps helfen dir, im Alltag rückenfreundlich unterwegs zu sein:
- Wechsle regelmäßig deine Sitzposition und steh öfter auf
- Achte auf eine aufrechte, aber entspannte Körperhaltung
- Integriere kleine Bewegungsroutinen in deinen Tag, etwa Schulterkreisen oder sanftes Strecken
- Nutze Pausen, um dich zu mobilisieren, statt nur zu scrollen
- Geh kurze Wege bewusst zu Fuß und plane dir aktive Erholungszeiten ein
Schon wenige Minuten Bewegung täglich können helfen, Verspannungen zu lösen, die Muskulatur zu aktivieren und dein Körpergefühl zu verbessern. Je früher du anfängst, desto besser – denn Rückenschmerzen lassen sich oft vermeiden, bevor sie chronisch werden


